2023: Trauriges Ende eines lebendigen Projektes
Im Jahre 2014, also gerade mal vor 10 Jahren, haben Ehrenamtliche vom NABU Rastede die Planung und Errichtung eines Teichbiotops mit einem naturnah gestalteten Erdwall als Folgeprojekt übernommen.
Schon zuvor hatten Auszubildende der LzO wertvolle Vorarbeiten geleistet. Für die ökologische Abdichtung des Teiches verbauten sie ca. 18 Tonnen Lehm. Lehm ist im Gegensatz zu den
Kunststoffteichfolien ein besonders beständiges Dichtungsmaterial und wertet gleichzeitig den Lebensraum für Libellen, Amphibien und Vögel auf.
Um die sommerlichen Trockenzeiten zu überstehen, wurde eine Pumpe eingebaut, die Regenwasser aus der Kanalisation in den Teich förderte. So konnten die Wasserstände ausgeglichen werden.
Drei Jahre funktionierte der künstliche Wasserkreislauf gut und überstand die Durststrecken der Saison. Danach fehlte das Personal für die Wartung und notwendigen Pflegemaßnahmen.
Dies hatte zur Folge, dass der Teich im folgenden Jahr in der niederschlagsarmen Zeit trocken fiel. Wasserpflanzen des Uferbereichs bildeten sich zurück, Landpflanzen breiteten sich aus.
Der Teich verlandete nach 5 Jahren, nachdem sich keine klare Freiwasserzone mehr ausbilden konnte.
Der gleichzeitig von NABU-Aktiven aufwendig angelegte Erdwall wurde von den Pflanzen gut angenommen, wuchs und gedieh. Finanziert wurde die Anlage aus einem NABU Förderprojekt für Vogel- und
Insektenartenvielfalt.
Bericht und Fotos: F. und S. Lorenz
Im Jahr 2023 wurde der Teich zugeschüttet und mit der Wallanlage eingeebnet
NABU-Projektbeteiligte wurden nicht in Kenntnis gesetzt und sind bestürzt über das Vorgehen
Lieblose Reste der Teichanlage nach der Einebnung - Stand Februar 2024
Für die Mitwirkenden an dem Projekt ist die Zuschüttung des Teich unverständlich.
Trotz der Veranachlässigung wäre noch eine Reaktivierung möglich gewesen. Das Biotop hätte besser an die klimatischen Bedingungen angepasst und umgestaltet werden können. Auch die Wallanlage trug einen Beitrag zum Klimaschutz bei und hätte - auch ohne den Teich - weiterhin Bestand haben können.
Historie
Frank Lorenz vom NABU Rastede begleitete das Projekt der Teichanlagen seit Juni 2014 mit Rat und Tat.
Eike Fiebrig-Kroll erstellte den durchdachten Pflanzplan für das Biotop des Erdwalles.
Der liebevoll gestaltete Bereichs des Auslaufs der Regenwasserpumpe
Mai 2016: Auch für die helfenden Bewohner des Kompetenzzentrum eine schöne Abwechlung vom Heimalltag.
Action for nature - Arbeitseinsatz der NAJUs
Im November 2014 gestalten die Ehrenamtlichen vom NABU Rastede das Biotop auf dem Erdwall
Im November 2014 helfen auch die NAJU Kinder kräftig mit.
Unter Mithilfe von Angehörigen der Wohnanlage hat die Kindergruppe des NABU Rastede verschiedene Sträucher auf den Wall am Teich im Innenhof der Wohnanlage gepflanzt.
Ehrenamtliche pflanzen die Wallhecke. Außerhalb von Wohnsiedlungen sind Wallanlagen geschützte Landschaftsteile, für die im Falle der Beseitigung Ausgleich geschaffen werden muss.
Pflanzliste für eine naturnah Gestaltung von Erdwall und Teich einschließlich des Uferbereiches
Gehölze
Hartriegel
Hundsrose
Haselnuss
Holunder
Pflanzliste
Bodendecker und Stauden
Kapuzinerkresse
Edeldistel
Akelei (Farbmischungen)
Kissenaster
Goldhaaraster
Teichbepflanzung
Blutweiderich
Wasserminze
Krebsschere
Sumpfiris
Simsen
Ufersegge
Schilf
LZO-Auszubildende legen im Rahmen des Folgeprojektes im Juli 2014 einen Teich an
Für die Abdichtung des Teiches wurde aus ökologischen Gründung Lehm gewählt. Frank Lorenz vom NABU Rastede berät dazu fachmännisch.
Ein Leuchtturmprojekt für Rastede (Bericht Rasteder Rundschau vom 31. Juli 2014)
Auszubildende der LzO engagieren sich in der AWO-Wohnanlage am Mühlenhof
Von Anke Kapels
Die LzO bietet ihren Auszubildenden seit 2010 an, eigenverantwortlich Projekte in sozialen Einrichtungen zu gestalten. Für eine Woche verlassen sie ihr eigenes berufliches Umfeld und engagieren
sich in einer gemeinnützigen Einrichtung ihrer Wahl. Auch in diesem Jahr sind Auszubildende in der AWO-Wohnanlage am Mühlenhof tätig. „Wir haben eine maßstabsgetreue Nachbildung des Langeooger
Leuchtturms angeboten bekommen“, sagt Fritz Schröder, Leiter der Wohnanlage. Die fünf Auszubildenden Christoph Hoheisel, Sina Adrian, Sonja Greten, Jana Uden und Christian Benroth haben nun
gemeinsam mit Bewohnerinnen und Bewohnern der Einrichtung eine Woche gearbeitet, bis der Turm an seinem neuen Platz an der Mühlenstraße aufgestellt werden konnte. Marco Eidtmann von der AWO
begleitete das Projekt. „So konnten in den vergangenen Jahren ein Sinnespfad, ein Naturteich und auch der Grillplatz gestaltet werden“, sagt Eidtmann.
In der Wohnanlage am Mühlenhof wohnen volljährige Menschen, die wegen ihrer seelischen Behinderung vorübergehend nicht zu Hause leben können oder nach einer stationären psychiatrischen Behandlung
noch nicht in der Lage sind, allein zu wohnen. „Diese Projekte, die von Bewohnern und Auszubildenden gemeinsam gestaltet werden, sind gelebte Inklusion und für die Bewohner ein Schritt zurück in
die Normalität“, erklärt Fritz Schröder.
Für die Auszubildenden ist dieser Blick über den Tellerrand nicht nur eine willkommene Abwechslung vom Berufsalltag. „Hier stärken sie ihre sozialen Kompetenzen und nehmen wertvolle Erfahrungen
mit“, heißt es von Seiten der LzO.
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