Das Exkursionsangebot des NABU Rastede ist reichhaltig. Die Ziele sind besonders schützenswerte Landschafts- und Naturschutzgebiete der Gemeinde Rastede und umzu. Die Führungen werden durch qualifizierte ehrenamtliche NABU-Aktive durchgeführt, die gern ihr Wissen weitergeben. Sie vermitteln vertiefende Kenntnisse in Sachen Naturschutz, weisen aber auch eindrücklich auf Eingriffe und Schäden in Natur und Landschaft hin.
Inalt
Exkursionen 2022
Exkursionen 2019
Exkursionen 2018
Exkursionen 2017
Exkursionen 2016
Exkursionen 2015
Exkursionen 2014
Exkursionen 2013
Exkursionen 2012
Gänseexkursion 2012
Exkursionen 2011
Exkursionen 2010
2022
9. April 2022: Geführte Radtour entlang der Rasteder Quellgewässer
Leitung Silke Lorenz, Fotos Esther Metjengerdes
24. April 2022: Frühaufsteher-Wanderung durch den Rasteder Schlosspark
Leitung Dr. Klaus Hinsch, Fotos Silke Lorenz, Horst Lobensteiner
Auf dem kleinen Rundgang durch den Schlosspark Rastede in der Abenddämmerung erfassen die Bat-Detektoren der Gruppenleiterin Kerstin Menke etliche Rufe. Die Fledermausexpertin bestimmt daraufhin
mit ihrem geschulten Gehör die Art anhand der Taktung und Frequenz, die der Detektor ausgibt. Zwischenzeitlich erfahren die Teilnehmer wissenswertes rund um das Thema Fledermaus, wie z.B. zum
Lebensraum, Bestimmung und Bedeutung der Rufe, das Jagdverhalten und die Fortpflanzung. Letztendlich konnten fünf verschiedene Fledermausarten erfasst werden: Großer Abendsegler, Zwergfledermaus,
Breitflügelfledermaus, Wasserfledermaus und die Rauhautfledermaus.
Diese werden zum Nachlesen u. a. näher auf der Seite des NABU Niedersachsens beschrieben: https://niedersachsen.nabu.de/tiere-und-pflanzen/saeugetiere/fledermaeuse/28506.html
Diese NABU-Exkursion ist virenfrei!
Die Natur hat nicht geschlossen !
Text: Klaus Hinsch, Foto: Silke Lorenz
Hätten wir einen ganz normalen Frühling, würde dieser Tage in der NWZ und der rasteder rundschau die NABU-Exkursion im Rasteder Schlosspark angekündigt: Vogelkundliche Wanderung durch den Schlosspark für Frühaufsteher. Am Sonntag, den 25. April um 6:30 Uhr würden sich die Teilnehmer am Denkmalsplatz treffen, um – wie in jedem Jahr – ein Frühlingskonzert unserer heimischen Singvögel zu erleben.
Aber dieser Frühling ist wie schon der letzte ganz anders. Es ist nicht mehr möglich, dass sich eine Gruppe von Vogelfreunden zusammenfindet, um den gefiederten Sängern zu lauschen und sich dazu fachkundige Erklärungen anzuhören. Dennoch: Die Natur hat nicht geschlossen und die Vögel treten auch unabhängig vom zuhörenden Publikum auf. Wie die Elbphilharmonie ohne Zuhörer.
Der NABU empfiehlt, sich das Konzerterlebnis für Frühaufsteher nun selbst zu organisieren. Am geöffneten Fenster, auf dem Balkon oder der Terrasse, vielleicht im eigenen Garten. Sänger sind fast überall zu finden: Auf Zäunen, Dachfirsten und Antennenmasten, in Bäumen und Büschen, in der Wiese oder auf Rasenflächen. Einige lieben hervorragende Plätze, wo sie sich zeigen können und von wo ihr Gesang sich gut ausbreitet.
Das Vogelkonzert beginnt schon deutlich vor dem Start der Wanderung um 6:30 Uhr – aus Rücksicht auf das Ausschlafen mancher Vogelfreunde am Sonntag so spät festgesetzt. Der selbst geplante Konzertbesuch dagegen lässt sich nach eigener Vorliebe einrichten. Erste Solisten beginnen, wenn es noch dunkel ist. Ständig gesellen sich dann weitere Arten hinzu, so dass schließlich ein vielstimmiger Chor erklingt.
Jede Vogelart hat bevorzugte Gesangszeiten, die sich nach der Tageshelligkeit richten. Bei Kenntnis des Sonnenaufganges (zurzeit gegen 6 Uhr) könnte man die Uhr nach den singenden Arten stellen. Das Ziffernblatt einer solchen Vogelstimmenuhr beginnt schon anderthalb Stunden vor Sonnenaufgang mit den Rotschwänzen. Nach einer halben Stunde folgen weitere Frühaufsteher wie Amsel, Singdrossel und Rotkehlchen, dann Zaunkönig, Zilpzalp, Buchfink und die Meisen. Eine viertel Stunde bevor die Sonne aufgeht, stimmen Sperling, Grünfink oder Star ein.
Der komplette Vogelchor ist sehr eindrucksvoll und es lohnt sich, eine Weile einfach zuzuhören. Der Anfänger wird allerdings Probleme damit haben, hier einzelne Solisten herauszuhören. Noch schwieriger wird es, die zugehörigen Vogelarten zu bestimmen. Üblicherweise hilft hier ja der Leiter der konventionellen NABU-Exkursion; der selbst organisierte Besuch im Vogelkonzert muss leider ohne ihn auskommen.
Deshalb folgen hier statt seiner Erklärungen drei wichtige Konzert-Tipps.
1. Stürzen Sie sich nicht gleich in das Stimmenchaos des ausgeprägten Vogelchors, sondern suchen Sie übersichtliche Situationen, in denen eine Vogelstimme in Ihrer Nähe ist. Viele Vogelarten haben Lieblingsplätze zum Vortragen ihres Gesanges, wo sie dann über längere Zeit gut zu hören sind. Eine Möglichkeit ist es auch, bereits im Dunkeln anzufangen.
2. Beginnen Sie mit einfachen, leicht wiederzuerkennenden Gesängen. Da gibt es einen kleinen grünlichen Laubsänger namens Zilpzalp, der bereitwillig nichts anderes als seinen eigenen Namen singt: „zilpzalp, zilpzalp ...“. Eintönig wie beim Kuckuck. Auf der nächsten Schwierigkeitsstufe folgen etwas komplexere, aber immer ziemlich gleiche Strophen – wie das „zizibäh“ der Kohlmeise oder der hohe Blaumeisentriller „zizi zirrr“. Auch die mit einem Schnörkel endende kraftvolle abfallende Strophe des Buchfinken ist immer ähnlich – im Volksmund „Fritze, Fritze, Fritze – willste Würzigbier?“. Eine andere Auffälligkeit zeichnet die Singdrossel aus, die jedes ihrer vielen kurzen Motive einige wenige Male wiederholt, ehe sie zum nächsten übergeht. Hilfreich ist, dass der Vogel gerne von einer Busch- oder Baumspitze aus singt.
3. Seien Sie nicht ungeduldig. Sobald Sie einige wenige Vogelarten mit zunehmender Verlässlichkeit erkennen können, werden Sie gespannt die Ohren spitzen, sobald Ihnen ein neuer Gesang begegnet. Dann ist es Zeit, sich auch schwierigeren Sängern zu widmen – wie Rotkehlchen, Mönchsgrasmücke oder Zaunkönig. Die Schlossparkwanderung wurde schon dann als Erfolg gewertet, wenn es am Ende mit zwei ungewohnten Vogelarten klappte. Ihre eigene Exkursion können Sie ja gleich am nächsten Tag fortsetzen.
Viele der Krise geschuldete Notlagen werden derzeit mit technischen Mitteln angegangen. Auch für die individuelle Vogelstimmenerkennung gibt es wirkungsvolle Hilfen – so etwas wie den digitalen Exkursionsleiter. Ein Spitzenprodukt ist die kostenlose Smartphone App BirdNET – sie bestimmt unter günstigen Bedingungen aus einer Tonaufnahme die singende Vogelart. Für eine Maschine ist das immer noch eine aufwändige Arbeit, die sich nicht auf dem Smartphone erledigen lässt. Per Internet wird der Gesangsausschnitt automatisch an einen mit mehr als einer Million Tonaufnahmen trainierten zentralen Computer gesendet, von dem dann das Ergebnis augenblicklich zurück kommt. Derartige Bestimmungen sind wertvolle Lernhilfen für den Beobachter.
Richtig in Erinnerung bleibt aber immer noch die eigene erfolgreiche Identifizierung eines singenden Vogels. Wenn der Sänger mit dem Feldstecher endlich ausfindig gemacht ist, heißt es, die Vogelart zu bestimmen. Neben traditionellen Feldführern empfehlen sich auch hier heutzutage Smartphone Apps wie die kostenlose NABU-App „Vogelwelt“, ein effektives digitales Bestimmungsprogramm, das auch viele wissenswerte Informationen über die Vögel bereithält. Für einen geringen Betrag gibt es als Erweiterung auch ein umfangreiches Archiv von Vogelstimmen, mit dem sich dann eigene Vermutungen überprüfen lassen. Auch für die Vorbereitung oder Aufarbeitung zuhause gibt es eine Vielzahl von Produkten; zum Beispiel die „Piepshow“ vom Kosmos-Verlag (Vogelführer und CD über die 50 wichtigsten Arten).
Einmal neugierig geworden, wird der Naturfreund mehr wissen wollen und sich zu spannenden Themen entsprechend schlau machen. Meist singen nur die Vogelmännchen und dann hauptsächlich im Frühling. Der Vogelgesang hat eine grundlegende biologische Bedeutung bei der Partnerfindung und beim Festlegen von Brutrevieren. Man hat aber auch festgestellt, dass Vögel aus reiner Freude singen können, andere Vogelarten oder künstliche Geräusche in ihr Programm aufnehmen – und sogar „Gesangsvereine“ bilden. Musikalische Ornithologen haben sogar mit Vögeln zusammen musiziert.
Der NABU-Rastede freut sich für 2022 wieder auf eine echte Schlossparkwanderung, wo auch über solche spannenden Fragen gesprochen wird. Bis dahin: Genießen Sie das selbstorganisierte Frühlingskonzert! Mit geschlossenen Augen ein Weilchen dem Vogelchor lauschen, die Welt vergessen – Singen (und Zuhören) macht Spaß!
26. August 2022: Fledermausführung durch den Rasteder Schlosspark
Leitung Kerstin Menke, Fotos und Text Silke Lorenz
2019
7. April 2019: Radtour entlang der Rasteder Quellgewässer
Leitung Silke Lorenz, Foto Gerold Lüerßen
28. April 2019:Schlosspark-Exkursion für Frühaufsteher
Leitung Dr. Klaus Hinsch, Foto H. Lobensteiner
18.05.2019: Radtour durch die Rasteder Moore
Bericht Horst Lobensteiner, Fotos Gerold Lüerßen
Die erstmalig durchgeführte Radtour durch die Rasteder Moore fand mit 20 Teilnehmern ein großes Interesse. Los ging es bei strahlendem Sonnenschein um 09.00 Uhr am Parkplatz Ellernteich vorbei am Klärwerk bis nach Südbäke. Am vom NABU von der EWE übernommenen „Eulenturm“ (ehem. Trafoturm) wurde auf den über Jahrzehnte anhaltenden Bruterfolg der Schleiereule im Turm hingewiesen. Bei Delfshausen ist den Teilnehmern die verheerende Wirkung der geplanten Autobahn A 20 mit einer Auffahrt in der idyllischen Landschaft kurz vor dem Dorfbeginn vor Augen geführt worden. Ein seit Jahren dort brütender Storch stand auf seinem Nest am Ortseingang. Im Hankhauser Moor konnten die Teilnehmer erahnen, welche Eingriffe in die Landschaft am Kolonatsweg durch den möglichen Torfabbau zu erwarten wären. Über die junge „Schanze“, die spätere Jade, ging es ins Loyer und Ipweger Moor, wo am Melkhus die erste Rast eingelegt wurde. Am „Dreiländereck“ ist den Teilnehmern mit der Gellener Torfmöörte, einem FFH- und Naturschutzgebiet (NSG), die Schönheit eines der letzten nicht bewirtschafteten Hochmoorreste nahegebracht worden. Vorbei am FFH- und NSG „Barkenkuhlen“ konnte am Rande des Loyer Moores noch eine stark gefährdete Rote-Listen-Art, das Braunkehlchen, beobachtet werden. Auch die sonst am Wegesrand beobachteten oder gehörten Vogelarten wurden bestimmt bzw. der Gesang mit Hilfe des Ting-Stiftes und des Kosmos-Vogelführers hörbar gemacht. Über Loy ging die Fahrt weiter durch die Wälder des Eichenbruchs mit Hülsbäke und Jagdhaus und endete um 13.15 Uhr nach fast 38 km am Ausgangspunkt.
02. Juni 2019: Exkursion ins NABU-Paradies im Loyer Moor
Leitung Kay Fuhrmann
14.07.2019: Exkursion zum Schwimmenden Moor - einzigartig im Weltnaturerbe Wattenmeer
Leitung Eike Fiebrig-Kroll, Dr. Klaus Hinsch
19. Mai und 4. Aug. 2019: Entdeckungstouren durch das Loyer Moor
Führungen mit den Biologen Sandra Bischoff, Meike Schleppegrell und Bernd Ziesmer
16.08.2019: Fledermaus-Exkursion durch den Rasteder Schlosspark
Leitung Kerstin Menke
19.08.2019: Fledermaus-Kinderfest am Ellernteich
Leitung Meike Schleppegrell, Foto Silke Lorenz
2018
28. Januar 2018: Exkursion zu den überwinternden Kranichen im Vehnemoor
Fotos von Silke Lorenz
Eine ausführlichen Darstellung des Naturschutzgebietes Vehnemoor mit vielen interessanten Fotos bietet der Link https://www.nlwkn.niedersachsen.de/naturschutz/schutzgebiete/einzelnen_naturschutzgebiete/naturschutzgebiet-vehnemoor-44793.html zu einer Seite des NLWKN
22. April 2018: Frühmorgendliche Exkursion in den Rasteder Schlosspark
Bericht und Fotos von Silke Lorenz
Am Sonntag, den 22. April, kann der NABU Rastede in aller Frühe über 20 Teilnehmer am Denkmalsplatz vor der St. Ulrichskirche zu einer vogelkundlichen Exkursion in den Schlosspark begrüßen.
Dr. Klaus Hinsch gab eine Einführung zu der Thematik, was, wie und wozu Vögel singen. Zum Erlernen von Vogelstimmen helfen die neuen Medien, wie z. B. Smartphone-Apps oder ein sogenannter Ting-Stift, der mit Hilfe eines Vogelbestimmungsbuchs Vogellaute wiedergibt.
Die gefiederten Frühlingsboten ließen die Zuhörer nicht im Stich: Aus nächster Nähe gab es u.a. Zaunkönige, die Dohlen der Kirchtürme, Buchfinken, Kohlmeisen, die Mönchsgrasmücken und immer wieder die lauten Stimmen der Kleiber im Hintergrund zu hören. Dabei wurde die erste überfliegende Zwei Austernfischer, eher typische Küstenbewohner, wurden bei der Morgentoilette und auf Nahrungssuche vor dem Schloss entdeckt.
Durch das Spektiv konnte eine Amsel aus nächster Nähe eingefangen und somit feinste Details beobachtet werden.
Bei einem anschließenden gemeinsamen Frühstück mit aufwärmendem Getränk in einer Rasteder Bäckerei in kleiner Runde gab es eine weitere Gelegenheit, sich mit den Naturexperten vom NABU Rastede auszutauschen.
10.06.2018: (Fahrrad-) Exkursion in die Gellener Torfmöörte
Bericht und Foto: H. Lobensteiner
10.06.2018: Mit dem Fahrrad ging es ab dem Rasteder Hirschtor durch den Schlosspark und im weiteren den Funchsbüschen zum sogen. "Dreiländereck" im Ipweger Moor, dem Schnittpunkt der Landkreise Ammerland, Wesermarsch und der Stadt Oldenburg. Unter der Leitung von Landschaftswart Kay Fuhrmann, einem excellenten Kenner des Ipweger Moores, wurde die Exkursion in die Torfmöörte mit 12 Teilnehmern um 10.00 Uhr gestartet. In vielen Einzelvorträgen zur Geschichte der Entstehung der Torfmöörte, zu den Bewohnern (Brutvögel und Libellen) und der Pflanzenwelt konnte K. Fuhrmann den Teilnehmern vieles auf anschauliche Weise näherbringen.
Zum Abschluss des Rundgangs ertönte als Highlight am Gellener Damm noch der Ruf des so selten gewordenen Pirols, in einem Gebiet, das durch Vernässung inzwischen zu einer Art Bruchwald wird.
21. Oktober 2018: Exkursion zu den Kranichen ins Drebbersche Moor bei Vechta
2017
Vogelkundliche Wanderung für Frühaufsteher durch den Rasteder Schlosspark
23. April 2017: Am Sonntag konnte der NABU Rastede in aller Frühe bei nur ~ 6 ° 23 Teilnehmer am Denkmalsplatz vor der St. Ulrichskirche zu einer vogelkundlichen Exkursion in den Schlosspark begrüßen. Im Verlauf der Exkursion ging es weniger um die Vogelbe- obachtung. Denn mit fortschreitendem Frühjahr genießen die Gefiederten den "Sichtschutz" durch Sträucher und Bäume. Die Teilnehmer werden daher von Exkursionsleiter Prof. Dr. Klaus Hinsch aufgefordert, ihr Gehör zu trainieren. In Friedhofsnähe gilt es gleich mehrere Stimmen gleichzeitig zu differenzieren. Am häufigsten ist der Gesang der Kohlmeise und des Buchfinks zu hören, gefolgt von Zaunkönig, Blaumeise, Rotkehlchen u.a. Der Kleiber und der Zilpzalp, der seinen Namen mit seinem Gesang lauthals und unermüdlich verkündet, sowie die Mönchsgrasmücke sind in der Ferne zu hören. Auch die Dohlen befliegen eifrig die vom NABU angebrachten Nistkästen im Kirchturm und an den Friedhofseichen.
Hilfestellung zum Bestimmen geben moderne Medientechniken wie die Vogelbestimmung mit Audiodateien von Handy oder mp3-Playern. Neu sind Fachbücher, bei denen man mittels eines kugelschreibergroßen Stiftes ("TING") einen Code zu einer Vogelart einlesen und deren Stimme abspielen lassen kann. Das Vorführen der Geräte fasziniert die Teilnehmer.
Dennoch können einige Gefiederte mit dem Fernglas aus unmittelbarer Nähe beobachtet und gehört werden. Dazu zählen u.a. der Zaunkönig und das Rotkehlchen. Andere überraschende Schlossparkbesucher sind ein Austernfischer auf dem Gelände des Rennplatzes, für deren Beobachtung das Spektiv einen optimalen Sehgenuss bietet. Von dort lassen sich ebenfalls mehrere Stare und für einen kurzen Moment ein Eichelhäher beobachten. Ebenfalls für einen Augenblick ist das lachende Rufen des Grünspechts zu hören. Er, der auch als Erdspecht bekannt ist, ist im Jahr 2014 zum Vogel des Jahres gekürt worden. Auf dem Ellernteich lassen sich einige Graugänse sehen.
Zum Abschluss werden die Anwesenden noch einmal aufgefordert, alle Stimmen vor Ort zu erkennen. Nach einem kleinen „Abfragetest“ durch den Exkursionsleiter endet die Veranstaltung für alle erfolgreich.
Bericht und Fotos von Silke Lorenz
Vogelkundliche Wanderung auf dem ehemaligen Standort-übungsplatz Friedrichsfeld bei Bockhorn
20. Mai: Das 250 ha große Gelände ist nach fast hundertjähriger militärischer Nutzung seit 2007 wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. Durch die fortwährende, extensive Nutzung und natürlicher Sukzession hat sich eine für die nordwestdeutsche Region einzigartige Flora und Fauna entwickeln können. Eine Vielzahl verschiedenster Biotop- und Landschaftstypen prägen den in den 30er Jahren als Flugplatz genutzten, ehemaligen Übungsplatz. Seltene und bedrohte Tier- und Pflanzenarten in großer Anzahl haben hier ihren Lebensraum gefunden. So kann man hier auf blütenreichen Wiesen mit Orchideen, Margeriten, Tausendgüldenkraut, Klappertopf und Flockenblume treffen oder beobachtet den Neuntöter beim Beutefang und den Großen Schillerfalter im Blattwerk der unterschiedlichsten Bäume.
Bei der heutigen Exkursion stand die für diese Landschaft heimische Vogelwelt im Vordergrund, die sich um einige Arten von den Wald-, Park- und Gartenbewohnern unterscheidet. So lernten die interessierten Teilnehmer die Stimmen der Goldammer, Fitis, Garten-, Mönchs- und Dorngrasmücken kennen. Des Weiteren ließ auch der Kuckuck in der Ferne von sich hören. Imposant auch der äußerlich unscheinbare Baumpieper, aber mit seinem eindrucksvollen Gesang, der mit einem Auf- und Sinkflug endet, imponierte. Plötzlich und nur für einen kurzen Moment flog sogar ein Eisvogel in der für ihn untypischen Landschaft an der Teilnehmergruppe vorbei. Der Höhepunkt jedoch war die Entdeckung eines Neuntöter-Paares, das offensichtlich eifrig mit dem Nestbau beschäftigt war und sich in sicherer Distanz kaum von ihren Beobachtern stören ließ.
Auf einer Wiese breitete sich eindrucksvoll die Orchideenart "Geflecktes Knabenkraut" aus, welches den Beginn der Vegetationsperiode einer Vielzahl an Wiesenblumen einläutet. Ebenso kündigten auch ein Feuerfalter und ein Gitterspinner die warme Jahreszeit an.
Exkursionen 2016
Exkursion zu den nordischen Wildgänsen, Schwänen und
Bericht und Fotos von Silke Lorenz
21.02.2016: Das regnerische Winterwetter lud nicht gerade zu einer ornithologischen Sonntagstour an den südlichen Jadebusen bei Varel ein, um die bei uns überwinternden nordischen Wildgänse,
Schwäne und Enten zu beobachten. Dennoch hat sich eine kleine Gruppe aus Rastede aufgemacht und wurde bei Weitem nicht enttäuscht.
Ein Schwarm mit mehreren Tausend (vorwiegend) Weißwangengänsen und ein ebenso großer Schwarm mit Kiebitzen konnten in der Ferne mit dem Spektiv, kleine Trupps von Bless- und Graugänsen auch vom Auto aus mit dem Fernglas in der Nähe erfasst werden. Weitere häufig anzutreffende Arten wie Mäusebussarde, Elstern, Silber- und Graureiher, Saat- und Rabenkrähen u.a. wurden am Wegesrand ausgemacht.
Spannend wurde es, als sich plötzlich in der Ferne ungewöhnlich viele Enten aufgeregt in die Luft erhoben. Hatte dort ein Greifvogel nach einem Opfer Ausschau gehalten? Kurze Zeit später bestätigte sich der Verdacht: Zwei noch nicht erwachsene Seeadler erschienen mit majestätischem Flügelschlag für einen kurzen Moment im Sucher des Spektivs und verschwanden wieder in der Ferne.
An Einmaligkeit sollte es bei diesem Ereignis nicht bleiben. Bei der Weiterfahrt tauchte auf einem Feld plötzlich eine Gruppe von ca. 60 Schwänen auf. Die große Anzahl der heimischen Höckerschwäne allein ist schon nicht alltäglich. Aber damit nicht genug, unter ihnen befanden sich 8 Singschwäne, deren Brutgebiet sich von Island über Skandinavien bis weit hinein in die russische Taiga und Tundra erstreckt. Hier im Überwinterungsgebiet stellen das Grün und die Sämereien eine ihrer Hauptnahrungsquellen dar, die sie als Energie für ihre lange Weiterreise benötigen. Einer von ihnen war beringt. Den abgelesenen Code kann der beobachtende Ornithologe an ein Beringungsinstitut melden. Nach entsprechender Bearbeitungszeit werden dem Melder alle bisherigen Eintragungen, die sich über seine gesamte lange Reise beziehen, zugestellt. Wegen einer möglichen Gefährdung, dürfen diese Daten allerdings nicht veröffentlich werden.
Zum Abschluss ein Blick über das Wapeler Siel: der Wind hatte das Wasser vom Jadebusen weit vorgerückt, sodass sich nur einige Entenvögel, wie Pfeif- und Krickenten sowie Brandgänse auf den angrenzenden Wiesen aufgehalten haben. Und noch ein letzter Höhepunkt am Schluss: Zehntausende Alpenstrandläufer boten in der Ferne um den Leuchtturm von Arngast beeindruckende Formationen am Himmel, ein ähnlich spektakuläres Ereignis wie es von den Abendflügen riesiger Starenscharen bekannt ist.
Liste der beobachteten Arten (alphabetisch)
Alpenstrandläufer, Austernfischer, Blessgans, Brandgans, Elster, Gänsesäger, Graugans, Graureiher, Großer Brachvogel, Höckerschwan, Kiebitz, Kohlmeise, Kormoran, Krickente, Mäusebussard, Nilgans, Pfeifente, Rabenkrähe, Reiherente, Ringeltaube, Saatkrähe, Seeadler, Silbermöwe, Silberreiher, Singschwan, Star, Stockente, Sturmmöwe, Turmfalke, Weißwangengans, Zwergsäger
Vogelkundliche Wanderung über den ehemaligen Standortübungsplatz Friedrichsfeld bei Bockhorn am 7.
Mai
Exkursion in die Gellener Torfmöörte - Flora und Fauna eines lebenden Hochmoores am 12. Juni
2015
Besuch bei den Wintergästen in der Jader Marsch am 22.02.2015
Nur unter der schwachen Beteiligung litt bei strahlendem Sonnenschein die Exkursion zu den bei uns überwinternden Wildgänsen in der Jadermarsch. Schade, denn die sieben Teilnehmer waren
begeistert von den vielen hundert Nonnen-, Bless- und Graugänsen auf den Weiden zwischen der Altendeicher Straße und der Jade. Auch an den Kleipütten bei Diekmannshausen waren Graugänse, ein
Trupp Pfeifenten, Reiherenten und neben anderen ein beringter Höckerschwan mit Partner/in zu beobachten. Auf einer Weide gegenüber stand ein Silberreiher.
Im Vordeichgelände des Wapeler Siels boten Dutzende Pfeif-, Krick- und Stockenten sowie auf einem Pfahl im trockengefallenen Watt ein sich ausruhender Wanderfalke und zwei überfliegende Trupps
von Nonnengänsen ausgiebige Beobachtungsmöglichkeiten.
Exkursion für Frühaufsteher zum Aper Tief
19.04.2015: Die vom NABU Rastede alljährlich angebotene vogelkundliche Wanderung für Frühaufsteher im April führte in diesem Jahr erstmals zum Naturschutzgebiet „Aper Tief“ (Gemeinde Apen), eine
Sehenswürdigkeit der besonderen Art.
Das Aper Tief ist der größte Gezeiten-Wasserlauf im Ammerland mit direktem Zugang über die Wasserläufe Jümme, Leda und Ems zur Nordsee. Die durch die umfangreichen Ausdeichungsmaßnahmen im Jahre
2005 enstandenen tideabhängigen Wattflächen bei Apen/Hengstforde und Vreschen-Bokel sind ein Dorado für die Vogelwelt geworden. Hier ergänzen sich Hochwasser- und Naturschutz in idealer
Weise.
Mit dem ablaufenden Hochwasser werden am Uferrand und im Ausdeichungsgebiet Süßwasserwattflächen freigelegt. Auf ihnen tummeln sich hunderte Watvögel, die das Watt bei Ebbe als Nahrungsquelle
nutzen. Als Besonderheit und Attraktion sind momentan große Vorkommen von Kampfläufern und Regenbrachvögeln zu nennen, die sich hier für die Weiterreise in ihre Brutgebiete im hohen Norden ein
Fettpolster anlegen. Ebenso sind Kiebitze, Rotschenkel, Krickenten, Grau- und Brandgänse zu beoachten, während die Gesänge unserer heimischen Singvögel wie Gartenrotschwanz, Mönchsgrasmücke,
Buchfink, Singdrossel, Zaunkönig, Zilpzalp und Fitisse die Wanderung begleiten. Auch der Kuckuck ruft schon wieder in der Ferne.
Insgesamt zählten die Teilnehmer an diesem herrlichen sonnigen Morgen 48 häufige und seltene Vogelarten. Ein Zeichen für ein gelungenes Renaturierungsgroßprojekt im Ammerland.
Exkursion in die Barkenkuhlen
Exkursion in das Naturschutzgebiet Barkenkuhlen
07.06.2015: Bei strahlendem Sonnenschein haben sich 18 Teilnehmer der Exkursion entlang der Wege am Rande des Naturschutzgebietes Barkenkuhlen im Ipweger Moor angeschlossen. Landschaftswart Kay Fuhrmann führte die Gäste durch das Gebiet mit seiner seltenen Flora und Fauna. So konnten neben vielen anderen Vogelarten Schwarz- und Braunkehlchen, Kuckuck und Krickenten beobachtet werden. Dabei wurde der Nachwuchs einer Krickentenmama (s. Suchfoto) entdeckt. Auch die seltene Sumpfschrecke, eine Heuschreckenart, und verschiedene Libellenarten wurden gesichtet. Einige Teilnehmer nutzten auch die Beobachtungsmöglichkeit auf das Gelände vom NABU-Beobachtungsturm am südlichen Rand der Barkenkuhlen.
2014
Vogelkundliche Wanderung für Frühaufsteher durch den Rasteder
Schlosspark
Vogelkundliche Wanderung für Frühaufsteher durch den Rasteder Schlosspark
Am Sonntag, den 13. April, kann der NABU Rastede in aller Frühe eine Gruppe von Naturliebhabern am
Denkmalsplatz vor der St. Ulrichskirche zu einer vogelkundlichen Exkursion in den Schlosspark begrüßen. Der Treffpunkt ist nicht ganz zufällig gewählt. Denn hier, rund um die Kirchturmspitze,
tummeln sich zahlreiche Dohlen, die eifrig mit dem Nestbau und ihrer Brut beschäftigt sind. Die Dohle war im Jahr 2012 zum Vogel des Jahres gekürt worden und ist wie z.B. Eulen und Fledermäuse
aus dem Kirchturmleben nicht mehr wegzudenken.
Im weiteren Verlauf der Exkursion geht es weniger um die Vogelbeobachtung. Denn mit der fortschreitenden Frühlingszeit genießen die Gefiederten den "Sichtschutz" des Laubes von den Sträuchern und
Bäumen. Die Teilnehmer werden daher von Exkursionsleiter Prof. Dr. Klaus Hinsch aufgefordert, ihr Gehör zu trainieren. In Friedhofsnähe gilt es gleich mehrere Stimmen gleichzeitig zu
differenzieren. Am häufigsten ist der Gesang der Kohlmeise und des Buchfink zu hören, gefolgt von Zaunkönig, Blaumeise, Rotkehlchen u.a. Der Kleiber und der Zilpzalp, der seinen Namen mit seinem
Gesang lauthals und unermüdlich verkündet, sowie die Mönchsgrasmücke sind in der Ferne zu hören.
Hilfestellung zum Bestimmen geben moderne Medientechniken wie die Vogelbestimmung mit Audiodateien von Handy oder mp3-Playern. Neu sind Fachbücher, bei denen man mittels eines
kugelschreibergroßen Stiftes ("TING") einen Code zu einer Vogelart einlesen und deren Stimme abspielen lassen kann. Das Vorführen der Geräte fasziniert die Teilnehmer.
Dennoch können einige Gefiederte mit dem Fernglas aus unmittelbarer Nähe beobachtet und gehört werden. Dazu zählen u.a. der Zaunkönig und das Rotkehlchen. Andere überraschende Schlossparkbesucher
sind ein Austernfischer auf dem Gelände des Rennplatzes, für deren Beobachtung das Spektiv einen optimalen Sehgenuss bietet. Von dort lassen sich ebenfalls mehrere Stare und für einen
kurzen Moment ein Buntspecht beim morgendlichen Putzen beobachten.
Ebenfalls für einen Augenblick erscheint der Grünspecht, der sich schon durch sein lachendes Rufen angekündigt hatte. Er, der auch als Erdspecht bekannt ist, ist in diesem Jahr 2014 zum Vogel des
Jahres gekürt worden.
Auf dem Ellernteich lassen sich lediglich zwei Stockenten im Visier des Spektivs einfangen.
Zum Abschluss werden die Anwesenden noch einmal aufgefordert, alle Stimmen vor Ort zu erkennen. Nach einem kleinen „Abfragetest“ durch den Exkursionsleiter endet die Veranstaltung für alle
erfolgreich.
Naturkundliche Exkursion in das Naturschutzgebiet Gellener Torfmöörte
Am Sonntag, den 1. Juni, veranstaltete der NABU Rastede unter Leitung des Landschaftswartes Kay Fuhrmann eine Wanderung durch das Naturschutzgebiet Gellener Torfmöörte am Rande des Ipweger Moores. Viele selten gewordene Pflanzen, Vögel, Amphibien und Libellen haben hier noch ihre Heimat.
Naturkundliche Exkursion zum Sehestedter Außendeichs-Moor im Weltnaturerbe Wattenmeer
Am 13. September wurde mit ca. 15 Teilnehmern eine Fahrt zum weltweit einzigartigen Sehestedter Moor unternommen. Ein kleiner Schauer auf dem Parkplatz konnte die Begeisterung der Teilnehmer
nicht trüben. So konnten bei frühzeitig einsetzendem Hochwasser zahlreiche Wasservögel sowohl in Parkplatznähe als auch später in der Beobachtungsstation des Nationalparks beobachtet werden. U.
a. waren viele Sandregenpfeifer und ein seltener Regenbrachvogel zu beobachten. Eine Rohrweihe entfernte sich schaukelnd über den Strandbereich.
2013
Ornithologische Exkursion in das Naturschutzgebiet Barkenkuhlen im Ipweger Moor
- Die Barkenkuhlen sind ein Eldorado für seltene, vom Aussterben bedrohte Arten
Bei überwiegend bedecktem Himmel und für die Jahreszeit zu kühlen Temperaturen fand am Morgen des 9. Juni eine ornithologische Exkursion in das Naturschutzgebiet und FFH-Gebiet Barkenkuhlen im Ipweger Moor statt. Mit 24 Teilnehmern war das Interesse an der dortigen Vogelwelt recht groß. Leider blieben die Protagonisten der Veranstaltung weitgehend stumm. Dennoch konnten einige nur hier vorkommende Vogelarten entdeckt und bestaunt werden. So waren der Kuckuck, das Braunkehlchen, der Baumpieper, der Gartenrotschwanz und der Teichrohrsänger, allesamt Vertreter der Rote-Listen-Arten Niedersachsens, zu sehen und zu hören. Auch mehrere Mauersegler und Rauch- wie Mehlschwalben sowie eine über dem Schilf schaukelnde Rohrweihe konnten registriert werden. Für die unlustige Vogelschar sorgten die kurzzeitig eingefangenen Fledermaus-Azurjungfer und Nordische Moosjungfer aus der Gattung der Libellen neben dem rund- und mittelblättrigen Sonnentau, verschiedenen Torfmoosen und einer versteckten „Insel“ mit Kuckuckslichtnelken bei den Teilnehmern für eine gewisse Entschädigung.
Exkursion in das Weltnaturerbe Wattenmeer zum Schwimmenden Moor bei Sehestedt
NABU Rastede beendet die Saison der Exkursionen 2013 nass und stürmisch im September
Die Enttäuschung stand den angemeldeten Teilnehmern am 8. September ins Gesicht geschrieben, als am Startpunkt Marktplatz Rastede die Organisatoren verkündeten, dass die ornithologische Exkursion an den Jadebusen wegen des stürmischen und regnerischen Wetters leider ausfallen muss. Die hochwertigen empfindlichen Spektive würden bei den windigen und nassen Verhältnissen keine klaren und aufschlussreichen Vergrößerungen liefern.
Nun hat das Nordseeklima bei jedem Wetter einen großen Erholungswert. Spontan wurde entschieden, den angebrochenen Tag zu nutzen und in Regenkleidung zu dritt die Fahrt anzutreten.
Das Schwimmende Moor bei Sehestedt (Gemeinde Jade) ist einzigartig im Weltnaturerbe Wattenmeer - ein Außendeichsmoor innerhalb der Eindeichung des Jadebusens. Ein Überbleibsel, welches über mehrere Jahrhunderte den großen historischen Sturmfluten standgehalten hat und als letztes dieser Art in der heutigen Form erhalten geblieben ist. Der Zeitpunkt seines völligen Verschwindens ist zwar noch ungewiss, gilt jedoch als relativ sicher. So steht es heute unter besonderen Schutz. Eine Erlebnisstation der Nationalparkverwaltung, ein ca. 5 km Salzwiesenlehrpfad und eine Beobachtungshütte mit vielen Informationen zur Entstehungsgeschichte und zum Naturschutz heute tragen zum Verständnis bei.
Schützenswert sind zum einen die Salzwiesen mit ihren typischen salzresistenten Pflanzen wie Strandflieder und -astern oder die im Watt gedeihende schmackhafte salzige „Queller“. Zum anderen dient das sogenannte Queller-Watt zahlreichen Wasser- und Watvögeln als Rast- und Futterplatz. Die auflaufende Flut, wie am heutigen Nachmittag, drängt die sogenannten Limikolen an den Strand und bietet somit besonders gute Beobachtungsmöglichkeiten für den ornithologisch interessierten Naturliebhaber. Beeindruckend waren die Teilnehmer immer wieder von rastenden oder auffliegenden Schwärmen der kleinen Sandregenpfeifer. Aber auch große Gruppen von „Großen Brachvögeln“ waren auch mit bloßem Auge oder Fernglas gut zu erkennen. In der Ferne hielten sich unter anderem noch in großer Anzahl Alpenstrandläufer und Kiebitzregenpfeifer, die sich zwischen Lachmöwen und Austernfischer gesellten, auf.
Von oben schaute ein Turmfalke im markanten Rüttelflug dem Geschehen zu. Drei Brandgänse zogen vorüber.
So verging die Zeit - ganz unbemerkt umzingelte inzwischen die Flut den strandnahen Parkplatz. Keine Panik - bei einem unterhaltsamen Imbiss und wärmenden Kaffee in der gemütlichen Strandgaststätte des ansässigen Campingplatzes ließ es sich bis zum Abklingen des Hochwassers gut aushalten.
Vogelkundliche Wanderung für Frühaufsteher durch den Rasteder Schlosspark
Am Sonntag, den 21. April, kann der NABU Rastede in aller Frühe ca. 15 Teilnehmer am Denkmalsplatz vor der St. Ulrichskirche zu einer vogelkundlichen Exkursion in den Schlosspark
begrüßen.
In der Hoffnung, möglichst viele Vogelstimmen zu entdecken, ist der Beginn der Wanderung schon um 6:30 Uhr gewählt. Trotz der frühen Stunde mögen die frostigen morgendlichen Temperaturen die
gefiederten Schlossparkbewohner bewogen haben, den Tag ohne ihren obligatorischen Gesang zu beginnen.
Dennoch konnten interessante Beobachtungen gemacht werden:
Besonders hervorzuheben ist zu Beginn die Stimme des Gartenrotschwanzes in Friedhofsnähe. Der hübsche Vogel des Jahres 2011 war früher häufiger anzutreffen. Heute hat er sehr an Bekanntheitsgrad
verloren.
Weiterhin gab es aus nächster Nähe zu sehen und zu hören: den Zaunkönig, die den Kirchturm umfliegenden Dohlen, eine Rabenkrähe, ein überfliegender Kormoran, mehrere Buch- und Grünfinken, der
Zilpzalp, die Ringeltaube, das Rotkehlchen, die Blaumeise, die Mönchsgrasmücke und immer wieder die lauten Stimmen der Kleiber. Auch der Gesang einer Singdrossel konnte gehört werden. Eine
10-jährige Teilnehmerin entdeckte eine Kohlmeise, die immer wieder in einem Schlitz im oberen Stockwerk einer Buche verschwand. Sie hat dort offenbar ihren Nistplatz gefunden.
Durch das Spektiv konnten einige ein- und mehrjährige Heringsmöwen auf dem Rennplatz optisch eingefangen werden. Auf dem Ellernteich versetzten zwei schmucke Reiherenten-Erpel die Teilnehmer ins
Staunen, deren Beobachtung mit dem Spektiv ein besonderes Erlebnis ist.
Zu guter Letzt war dann doch noch der ersehnte Eisvogel von einer Teilnehmerin beobachtet worden, wie er in einem kurzen Moment den Bach am Rennplatz entlangflog.
2012
Naturkundliche Exkursion zum Sehestedter Außendeichs-Moor im Weltnaturerbe Wattenmeer
09.09.2012: Bei windstillem, hochsommerlichem Wetter traf unsere Exkursionsgruppe am Sonntagnachmittag am südlichen Jadebusen am Strandbad Sehestedt an der dortigen Nationalpark-Station ein.
Unser Exkursionsleiter, Diplom-Biologe und Wattführer Rüdiger von Lemm (Leiter der Nationalpark Wattenmeer-Erlebnisstation) führte uns anhand von Wandtafeln und Abbildungen, die in einem der vier
Infocontainer präsentiert wurden, eindrücklich in die Entstehungsgeschichte des Jadebusens ein. Sie reicht zurück ins Spätmittelalter, im dem mehrere schwere Sturmfluten in das Marsch- und
Moorland im Bereich der heutigen Meeresbucht des Jadebusens einbrachen und große Teile davon mit sich rissen. Durch den Bau von Deichen wurden die tiefsten Einbrüche dem Meer wieder abgerungen.
Lediglich im Südosten des heutigen Jadebusens hatte das „Friesische Moor“ den anstürmenden Fluten standgehalten. Unter Leitung des dänischen Admirals Sehestedt wurde in der Zeit von 1721 bis 1725
ein Deich gezogen, der Anschluss an die bereits im Norden und Süden vorhandenen Deiche bekam. Durch die Schließung der Deichlücke wurde ein Moorbereich vom Binnenland abgetrennt und zum einzigen
Außendeichs-Hochmoor der Erde. Charakteristisch ist das durch Sturmfluten erzwungene Aufschwimmen des Moorbodens („Schwimmendes Moor“), welches Herr von Lemm anhand einer
zeichnerisch-schematischen Darstellung sowie anhand eines Torfstückes in einem Glasbehälter, das mit Wasser übergossen wurde, anschaulich demonstrierte.
Auf unserem Weg zum „Schwimmenden Moor“ über das Vordeichsland in Richtung Deich stellte Herr von Lemm am Wegesrand und an den Grabenrändern wachsende salztolerante Pflanzenarten vor. Als erste
Salzwiesenart, die den Schlick besiedelt, wurde uns der Queller vorgeführt und seine dickfleischigen Sprossteile als kleine salzige Kostprobe gereicht. Im Weiteren wurde uns die für Salzwiesen
typische Strand-Salzmelde mit ihren dicken, fleischigen und bereiften Blättern sowie unter anderem das Andelgras präsentiert. Die Strand-Aster bildete mit ihren gelben Röhren- und violetten
Strahlenblüten eindrucksvolle Bestände. Nahe des Moorrelikts fand sich eine Wiese mit dichtem Vorkommen des schwach salztoleranten Sumpf-Dreizacks, einer gefährdeten Art der (Gefährdungsstufe 3)
Roten Liste Niedersachsen und Bremens. Als besonders interessant gilt im Übergangsbereich zwischen Salzwiese und Moor das Vorkommen von Pflanzenarten beider Lebensbereiche in unmittelbarer
Nachbarschaft. Auf dem „Schwimmenden Moor“ bzw. auf seinem teilbewaldeten Moorkörper ging es auf dem Bohlenweg zur Beobachtungsstation. Die zahlreichen Sträucher und Gehölze z.B. Faulbaum,
Gagelstrauch, Eberesche und die Karpaten-Birken, typisch für ein entwässertes Moor, boten angenehmen Schatten. Stellenweise fielen im Moorboden tiefe Klüfte und Verwerfungen auf, die Zeugen der
Kräfte der Sturmfluten und des Aufschwimmens des Moorkörpers sind.
Von der Beobachtungsstation aus in Richtung Westen blickend, ließen sich mit den Spektiven einige wenige Möwen und ein einzelner Dunkler Wasserläufer auf dem vorgelagerten Tümpel beobachten. Der
relativ niedrige Hochwasserstand und die relative Niederschlagsarmut der letzten Wochen hatten zu einem niedrigen Wasserstand innerhalb dieser Tümpel geführt, was vermutlich für die geringe Zahl
an Vogelbeobachtungen verantwortlich war. Auf der Heimreise konnten wir vom Deich des Schweiburger Sieltiefs aus in die Abendsonne schauend durch das Spektiv neben Schwärmen von Möwen, vereinzelt
Brandgänse und einige Watvögel beobachten.
Es war insgesamt ein interessanter und abwechslungsreicher Ausflug mit einem speziellen Schwerpunkt für die Freunde der Botanik gewesen.
Naturkundliche Exkursion in das Naturschutzgebiet Gellener Torfmöörte
Wie auch bei vorjährigen Exkursionen in das Naturschutzgebiet am „Dreiländereck“ (Stadt Oldenburg - Landkreise Wesermarsch und Ammerland) trafen die ersten Exkursionsteilnehmer am
Sonntag, den 10.06.2012 schon früh morgens am Hirschtor ein, um unter Führung der beiden Vorsitzenden des NABU Rastede noch die morgendliche Stimmung und Schönheit der
Radwanderstrecke vom Schlosspark durch den Eichenbruch über den Loyer Kirchweg, durch die Funchs- und Ipwegerbüsche in Richtung Ipweger Moor zu erleben. Besonderheiten am Wegesrand waren u. a.
die geschützte Breitblättrige Stendelwurz, eine heimische Orchideenart, die noch an einigen Stellen im Schlosspark zu sehen ist. Weiterhin auf der Strecke konnten Kiebitze beobachtet und das
tiefe Krächzen eines Kolkrabens gehört und geortet werden. Es dauerte nicht lange, dann begleitete von fern auch wieder der Ruf des Kuckucks die Radlergruppe.
Am Treffpunkt am Heiddeich wartete schon der vom Landkreis Wesermarsch beauftragte Landschaftswart Kay Fuhrmann mit weiteren Teilnehmern.
Vor Beginn der Wanderung gab er Erläuterungen zur geografischen Lage, Zuständigkeiten und der Problematik mit den angrenzenden entwässernden landwirtschaftlichen Flächen. Um den Moorcharakter mit
seiner moortypischen Flora und Fauna zu erhalten, sind hohe Grundwasserstände notwendig. Eine optimalere Gewässerführung mit Aufstau der angrenzenden Flächen wäre wünschenswert und es gab auch
schon vom NABU Rastede Bestrebungen, Teile der angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen zu erwerben, um auf ihnen die Grundwasserstände denen des Hoch- und Niedermoorgebietes anzupassen und
regulieren zu können. Die Bemühungen blieben bisher erfolglos. Trockenheit führt zum Wachstum von Birken, Traubenkirschen und Gagelsträuchern, die den Moorkörper noch zusätzlich entwässern und
andere Pflanzen verdrängen.
Dennoch gab es im Gebiet bemerkenswertes zu sehen und zu hören, z.B. den Ruf des Pirols und zwei Schmetterlingsraupen, die mit Hilfe eines Bestimmungsbuchs bestimmt werden konnten. An Vögeln sind
erwartungsgemäß Gartenrotschwanz, verschieden Grasmücken, Fitis, Zilpzalp, Goldammer, Baumpieper, Buchfink, Bachstelze, Schwarzkehlchen u.v.m. zu nennen.
Am Uferbereich des Moorsees im hinteren Niedermoorbereich begeisterte die hier zahlreich vorkommende, sonst seltene Sumpfcalla (Calla palustris) die Teilnehmer. Diese wurden von zahlreichen Groß-
und Kleinlibellenarten umschwirrt. Unter ihnen befand sich sogar eine besonders seltene und gefährdete FFH-Art: die Große Moosjungfer.
Auf den Spuren der Gummibahn
Die Ortsgruppe des NABU Rastede veranstaltete am 6. Mai 2012 eine Radtour zum Bahndamm der ehemaligen „Braker Bahn“ mit ca. 20 Teilnehmern. Dieser hat heute auf einigen
Teilstrecken eine wichtige Funktion als naturnahes Rückzugs- und Vernetzungselement für viele wildlebende Pflanzen und Tierarten.
Vom Startpunkt der HVHS führte der Weg durch das Hankhauser Moor in Richtung der alten Bahntrasse Oldenburg - Brake. 1896 wurde die Strecke als „Großherzoglich Oldenburgische Eisenbahn“ für den
Personen- und Güterverkehr eingeweiht.
Jedoch ließen die überwiegend moorigen Untergrundverhältnisse des Marschgebietes die Kosten für die Unterhaltungsmaßnahmen in die Höhe treiben und führten 1976 zur Einstellung des Bahnverkehrs.
Den Spitznamen „Gummibahn“ trug die frühere Eisenbahnstrecke, weil die Fahrgäste das Gefühl gehabt haben sollen, auf „Gummi“ zu fahren.
Ein Teil des noch erhaltenen Dammkörpers auf Rasteder Gemeindegebiet ist vollkommen der Natur überlassen und seit der Stilllegung durch den Baum- und Pflanzenbewuchs kaum noch zu erkennen. An ihm
entlang führt ein Wirtschaftsweg zwischen Bahntrasse und dem Naturschutzgebiet "Hochmoor und Grünland am Heiddeich".
Ab der Landkreisgrenze Wesermarsch wurde der Trassenuntergrund auf einem kleinen Abschnitt bis Großenmeer asphaltiert. In dem Ort sind auf dem Gelände der Raiffeisengenossenschaft noch das
historische Bahnhofsgebäude (privat) und eine aus Stahl genietete Brücke (ohne Funktion) erhalten.
Im weiteren Verlauf ab Großenmeer ist die Strecke sowohl als Wander- und Radweg, als auch für Kutsche und Reiter ausgebaut. Um diese Unterhaltungs- und Pflegemaßnahmen kümmert sich der Verein
"Bahndamm-Verbindungsweg Großenmeer/Brake". Wilhelm Spiekermann erläuterte die Zielsetzung seines Vereines. Neben dem Erhalt der historischen Kulturlandschaft strebe der Verein auch die
Zusammenarbeit mit anderen Organisationen, Verbänden, Vereinen, Behörden, kommunalen und kulturellen Einrichtungen sowie allen Interessierten und Firmen an, die den Vereinszweck fördern. Mit
vereinten Kräften konnte die Instandsetzung der Brücke in Barghorn als erste Maßnahme nach der Vereinsgründung in 2007 umgesetzt werden. Es folgten ein Info-Pavillon, Sitzbänke, Anpflanzungen von
Obstbäumen u.v.a.m.
Streckenanteile auf Oldenburger Seite sind ebenfalls schon zu schützenswerten Biotopen geworden. Es bleibt zu wünschen, dass sich der Umweltgedanke auf der gesamten Strecke weiter fortsetzt und
somit der Weg der Öffentlichkeit mit der Natur zugänglich gemacht werden kann.
Vogelkundliche Wanderung durch den Schlosspark
Am Sonntag, den 22. April, kann der NABU Rastede in aller Frühe ca. 30 Teilnehmer am Denkmalsplatz vor der St. Ulrichskirche zu einer vogelkundlichen Exkursion in den Schlosspark begrüßen. Der
Treffpunkt ist nicht ganz zufällig gewählt. Denn hier, rund um die Kirchturmspitze, tummeln sich zahlreiche Dohlen, die eifrig mit dem Nestbau und ihrer Brut beschäftigt sind. Die Dohle ist in
diesem Jahr zum Vogel des Jahres gekürt worden und ist wie z.B. Eulen und Fledermäuse aus dem Kirchturmleben nicht mehr wegzudenken.
Im weiteren Verlauf der Exkursion geht es weniger um die Vogelbeobachtung. Denn mit der fortschreitendenden Frühlingszeit genießen die Gefiederten den "Sichtschutz" des Laubes von den Sträuchern
und Bäumen. Die Teilnehmer werden daher von Exkursionsleiter Prof. Dr. Klaus Hinsch aufgefordert, ihr Gehör zu trainieren. In Friedhofsnähe gilt es gleich mehrere Stimmen gleichzeitig zu
differenzieren. Am häufigsten ist der Gesang der Kohlmeise und des Buchfinks zu hören, gefolgt von Zaunkönig, Grünfink, Blaumeise, Rotkehlchen u.a. Der Kleiber und der Zilpzalp, der seinen Namen
mit seinem Gesang lauthals und unermüdlich verkündet, sind an diesem Morgen unerwartet wenig vertreten.
Hilfestellung zum Bestimmen geben moderne Medientechniken wie die Vogelbestimmung mit Audiodateien von Handy oder mp3-Playern. Neu sind Fachbücher, bei denen man mittels eines
kugelschreibergroßen Stiftes ("TING") einen Code zu einer Vogelart einlesen und deren Stimme abspielen lassen kann. Das Vorführen der Geräte fasziniert die Teilnehmer.
Dennoch können einige Gefiederte mit dem Fernglas aus unmittelbarer Nähe beobachtet und gehört werden. Dazu zählen u.a. der Zaunkönig und die Sumpfmeise. Andere überraschende Schlossparkbesucher
sind drei Austernfischer auf dem Gelände des Rennplatzes, für deren Beobachtung das Spektiv einen optimalen Sehgenuss bietet.
Auf dem Ellernteich lassen sich lediglich zwei Teichhühner im Visier des Spektivs einfangen. Ein Erpel einer Stockente schwimmt einsam nach Nahrung suchend am Ufer entlang. Er wartet wohl auf das
Schlüpfen seines Nachwuchses. Die Gewässer des Schlossparkes werden in den Wintermonaten für eine kurze Zeit von zahlreichen Zugvögeln wie z.B. Gänsesägern, Mandarin- und Reiherenten besucht. Nur
wenige Wasservogelarten wie die Stockenten bleiben und brüten in dem Revier.
Zum Abschluss gibt es noch einen Vogelstimmentest, den die Gruppe mit Bravour besteht.
Ein Hauch von Fernweh…
Besuch bei den Wintergästen in der Jader Marsch am 29.01.2012 mit 30 begeisterten Teilnehmern
Von den arktischen Brutgebieten, den Tundren Nordrußlands und Sibiriens, legen die Gänse jährlich mehr als 15.000 km in ihre wärmeren Überwinterungsgebiete zurück. Das heutige Exkursionsziel, das
Weideland der Wesermarsch in der Wattenmeer-Region, gehört zu den wichtigsten Gänserastgebieten in Niedersachsen.
In dem abenteuerlichen Leben der Wildgänse zwischen Wildnis und Weideland lauern viele Gefahren. Ihre langen Wegstrecken legen sie in großen pfeilförmigen Gänsetrupps zurück. Das Schauspiel
der geheimnisvollen Zugvögel lockt hierzulande immer wieder zahlreiche Schaulustige an, wie auch an diesem Tag.
Die Planung der Stationen einer Zugvogel-Exkursion ist nicht so einfach, denn ihr Futter- und Rastplatz wechselt häufig. So konnten bei der Vorbereitung der Tour am Vortag durch die Jader Marsch
noch große Scharen von Blessgänsen in Begleitung von geselligen Nonnengänsen und Kiebitzen von einem Standort gesichtet werden, der jedoch am nächsten Tag nur eine leere Weide bot. Dennoch wurde
schnell an andere Stelle die Anzahl der Gänse noch überraschend übertroffen.
Trotz der Bildung von Fahrgemeinschaften war die Exkursions-Teilnehmerzahl samt KFZ recht groß. Von daher war ein beachtlicher Abstand zu den Tieren nötig, um aus sicherer Entfernung das Treiben
beobachten zu können, ohne zu stören. Mehrere Spektive und Ferngläser sorgten mit ihrer Vergrößerung für einen eindrucksvollen Sehgenuss.
Das Hauptaugenmerk lag auf einer Gruppe von geschätzten 10.000 Nonnengänsen, auch Weißwangengänse genannt. Die Pflanzenfresser legen hier ihren Energievorrat für den langen Rückzug an. Sie leben
vor allem von kurzem Gras. Der immer wiederkehrende Aufflug, das Kreisen und Landen einzelner Trupps während des Grasens sorgte für Faszination und Abwechslung an diesem frostig nebeligen
Sonntagmorgen.
Am gegenüberliegenden Jadeufer gelangten mehrere Kiebitze, Goldregenpfeifer, Brachvögel u. a. ins Visier der Spektive, während ein Mäusebussard in aller Ruhe das Geschehen von einem Gatter beobachtete.
Weiterhin versetzten die Rufe von drei überfliegenden Feldlerchen die Teilnehmer ins Staunen. Dass es sich tatsächlich um dieselben handelte, konnte die Vogelstimmen-Audiodatei eines MP3-Players
des Exkursionsleiters belegen.
Weitere Wintergäste im Marschgebiet sind noch diverse Entenarten, Kormorane, Brandgänse und zahlreiche Limikolenarten. Vielleicht werden sie auf einer der kommenden Exkursionen vorrangig zu sehen
sein.
2011
Naturerlebnis Wattenmeer - Wat- und Wasservögel am Jadebusen
28.8.2011. Wie zu erwarten konnte es gar nicht anders kommen. Das sonnige Wetter hat uns auch bei der ornithologischen Wattenmeer- Exkursion wieder nicht im Stich gelassen.
Bei mäßigem Küstenwind herrschten oben vom Schweiburger Außendeich am Jadebusen ideale Bedingungen, um bei auflaufendem Wasser See- und Watvögel zu beobachten. Dazu standen uns Ferngläser und
Spektive zur Verfügung.
Zu nennen sind hier die Schwärme von Säbelschnäblern, Lachmöwen, Sandregenpfeifern, Alpenstrandläufern und Gr. Brachvögeln sowie mehrere einzelne Kiebitzregenpfeifer, Austernfischer,
Pfuhlschnepfen, Rotschenkel, Brandgänse, Silbermöwen, Kormorane und eine Heringsmöwe.
Durch die Spektive mit der starken Vergrößerung ist auch über die große Distanz sogar der Wattwurm noch zu erkennen, den der Wasservogel aus dem schlickigen Untergrund zieht - ein reiner
Sehgenuss.
Zwischenzeitlich drangen ein Mäusebussard und ein Wanderfalke in das Revier der Küstenbewohner ein. Beute war jedoch nicht zu holen, denn sie stießen auf Gegenwehr und zogen schließlich
unverrichteter Dinge ab. Die seltene, vollständig dunkle Variante einer juv. Rohrweihe rundete das Naturerlebnis ab.
Radtour zum Stapeler Moor und Lengener Meer
Am Sonntag, dem 8. Mai 2011, fand bei strahlendem Sonnenschein, aber stürmischem Ostwind, eine Fahrrad-Exkursion durch das Stapeler Moor, das Baasenmeersmoor und das Spolsener Moor statt. Mit den Fahrrädern im „Huckepack“ wurde Moorburg bei Westerstede zunächst mit dem Auto angesteuert. Bei der anschließenden Radtour wurden auf fast verkehrsfreien Straßen die Landkreise Ammerland, Friesland und Leer durchradelt. Die erste Pause bot sich am Aussichtsturm des Lengener Meeres an. Trotz des phantastischen Ausblicks auf den bewegten See zwang der Sturm die Teilnehmer zur Weiterfahrt. Am Moorlehrpfad im Stapeler Moor konnte die ersehnte Pause eingelegt werden. Die anschließende Wanderung über den ausgeschilderten Moorlehrpfad brachte viele interessante Naturbegegnungen. Neben der schier endlosen Weite des Stapeler Moores waren die gekammerten wiedervernässten Flächen Ausdruck des Renaturierungsprogramms nach dem industriellen Torfabbau. So konnten an vielen Stellen sich ausbreitende Torfmoose und schmalblättriges Wollgras betrachtet werden.
Die auf winzigen Pflanzeninseln brütenden Lachmöwen, ein futtertragender Wiesenpieper, ein aufgeschrecktes Schwarzkehlchen-Pärchen, zwei Bruchwasserläufer, eine Brandgans, viele Libellen (u. a. die Kleine Moosjungfer) waren die herausragenden Vertreter aus der moortypischen Tierwelt dieses wiedererwachenden Hochmoores. Leider konnte der im Gebiet brütende Kranich weder gesehen noch gehört werden.
Nach über 33 km zurück in Moorburg wartete mit der riesigen Sandsteilwand am Abbausee noch eine besondere Delikatesse. In dutzenden Löchern in der Steilwand flogen unzählige der bedrohten Uferschwalben ein und aus. Hier wird es sich vermutlich um die größte Uferschwalben-Brutkolonie im Ammerland handeln.
Rad-/Wandertour zu den Barkenkuhlen im Ipweger Moor
Bericht und Fotos von Silke Lorenz
Am Sonntag, dem 5. Juni 2011, bot der NABU Rastede eine kombinierte Fahrrad- und Fußwanderung in die Barkenkuhlen an. Fachlich geführt wurde sie vom Vorsitzenden Horst Lobensteiner und dem
Landschaftswart Kay Fuhrmann. Die Barkenkuhlen im Ipweger Moor sind ein Naturschutzgebiet in unserer Gemeinde Rastede an der Grenze zum Landkreis Wesermarsch. Es erstreckt sich über gut 54
Hektar. Das Hochmoor ist teils kultiviert, teils als Heidemoor und Hochmoor mit Moorkolken erhalten. Die Grünlandflächen in den kultivierten Bereichen liegen brach, sie wurden gepoldert, um
möglichst viel Oberflächenwasser zu halten mit dem Ziel, Sumpf- und Verlandungsbereiche zu schaffen. Das Gebiet wird über diverse Gräben u. a. zum Ipweger Moorkanal im Norden entwässert, der
wiederum über den Moorriemer Kanal zur Hunte und Weser entwässert.
Durch Entbirkungs- und Wasserhaltungsmaßnahmen wird der Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten verbessert. Wie auch schon bei der diesjährigen ersten Exkursion ins Stapeler Moor
konnten die Teilnehmer wieder einen herrlichen Einblick in die Vielfalt der Pflanzen- und Tierwelt eines intakten Moores bewundern. Die geschützten Biotope sind mittlerweile zum Rückzugsort für
viele gefährdete Arten geworden. So wurden wir auf die in Deutschland nur noch im Raum Cuxhaven vorkommende Moltebeere und auf den hier noch zahlreich vertretenen Moorfrosch aufmerksam gemacht.
Den Neuntöter, eine Rote-Listenart, sahen wir gleich mehrmals im Bereich von Brombeerhecken durch das Fernglas. Das Futter im Schnabel deutet auf seine Brut hin. Seine Besonderheit ist, dass er
an dornigen Ästen seine tierische Beute aufspießt und bevorratet.
Entlang unseres mit alten Birken umsäumten Wanderweges hörten wir den Gesang von mindestens 5 verschiedenen Gartenrotschwänzen - dem Vogel des Jahres 2011. Jeder verteidigte auch für einen Laien
deutlich hörbar sein Revier. Sie legen ihre Brut in die ausgefaulten Astlöcher der Birken, hier also ideale Bedingungen zum Brüten. Einer von ihnen tat uns den Gefallen, sich mit einer Raupe im
Schnabel ablichten zu lassen.
Durch Laub verdeckt oder in der Ferne waren die Stimmen von Sumpfrohrsänger, Gelbspötter, Fits, Zilpzalp, Mönchs-, Dorn- und Gartengrasmücken, Hänfling, Rohrammer, Kuckuck, Rohrweihe u.v.m. zu
hören. Während sich das Schwarzkehlchen noch häufig zeigte, ließen sich sowohl ein Blaukehlchen- als auch zwei Braunkehlchen- männchen nur kurz zwischen den aufkommenden Birken blicken. Sogar ein
Wanderfalke konnte am Himmel beobachtet werden.
Die derzeitige Trockenheit lässt den Wasserstand der gepolderten Sumpfbereiche sinken. Nur an wenigen Stellen zeigte sich eine der Königinnen der Moorpflanzen - der fleischfressende rundblättrige
und mittlere Sonnentau. Beim genaueren Hinsehen entdeckten wir dabei auch einen kleinen Moorfrosch. Die kleinen Azurjungfern und eine Königslibelle rundeten das Exkursionsprogramm ab.
Landkreis und Finanzamt veranstalten Familientag
Am 7. Mai 2011 veranstalteten der Landkreis
Landkreis und Finanzamt veranstalten Familientag
Ammerland und das Finanzamt Westerstede gemeinsam einen „Tag der offenen Tür“. Beide Behörden ließen die Besucher einen Blick in ihre Räumlichkeiten werfen und Mitarbeiter beantworteten Fragen fachlicher wie organisatorischer Art. Auf dem Außengelände am Teich neben dem Landkreisgebäude präsentierten sich die im Arbeitskreis Naturschutz vertretenen Vereine und Verbände. Auch der NABU Rastede war gemeinsam mit dem BUND Ammerland mit einem Stand dabei. Viel Interesse fand ein kleines Ratespiel, wobei zu den ausgelegten Nistgeräten (Insektenholz, Fledermaus-, Staren- und Meisenkasten sowie Steinkauzröhre) die jeweiligen Bewohner zugeordnet werden mußten. Auch die Ausstellung zum Vogel des Jahres, dem Gartenrotschwanz, fand bei den Besuchern Beachtung.
2010
Naturkundliche Exkursion in das Naturschutzgebiet Gellener Torfmöörte
Landschaftswart Kay Fuhrmann führte begeisterte Teilnehmer
Bei strahlendem Sonnenschein und Mittagstemperaturen bis 30° fand am Sonntag, den 6. Juni 2010, eine Radtour
vom Rasteder Hirschtor durch Schlosspark, Eichenbruch, Loy, Ipwege und Loyer Moor, vorbei am Naturschutzgebiet Barkenkuhlen bis zum gemeinsamen Treffpunkt mit den übrigen Teilnehmern am „Dreiländereck“, das hier die Kreisgrenze zwischen Wesermarsch, Ammerland und Stadt Oldenburg bildet, statt. Nach einer Begrüßung durch den Vorsitzenden des NABU Rastede führte der Landschaftswart für die Gellener Torfmöörte, Kay Fuhrmann, die Teilnehmer durch das Naturschutzgebiet.
Obwohl die Gellener Torfmöörte durch die starke Entwässerung zugunsten der umliegenden Landwirtschaft ihren Hochmoorcharakter längst eingebüßt und nur noch an wenigen Stellen erkennen läßt, waren die Besucher von den vielen singenden Vogelarten wie Kuckuck, Gartenrotschwanz, Fitis, Zilpzalp, Goldammer, Gartengrasmücke, Misteldrossel, Singdrossel, Dorngrasmücke, Mönchsgrasmücke, Baumpieper, Buchfink, Zaunkönig, Bachstelze, Rotkehlchen, Schwarzkehlchen u.a. sehr beeindruckt. Auch die über den Moorseen fliegenden Libellenarten konnten beobachtet und fotografiert werden. Ebenso wie die botanischen Besonderheiten wie der Gagelstrauch und das deutschlandweit größte Vorkommen der Sumpfcalla (Calla palustris).
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