32 kleine Dohlen warten hungrig auf ihre Eltern im St.-Ulrichs-Kirchturm!
In allen acht vom NABU Rastede speziell für Dohlen gebauten und im Kirchturm der St.-Ulrichskirche installierten Nistkästen (s.u.) befanden sich je vier erst vor kurzem geschlüpfte Jungvögel. Alle machen einen vitalen und gesunden Eindruck. Das ist für die Aktiven des NABU Rastede ein schöner Erfolg ihrer Bemühungen um die Wiederherstellung und den Erhalt des Nistplatzes Kirchturm. Möglicherweise werden auch die in den Bäumen am Friedhof vor zwei Jahren angebrachten Dohlen-Nistkästen von Dohlen angenommen. Das lässt sich aber derzeit noch nicht absehen.
Nach dem ersten Bruterfolg im Frühjahr 2015 folgt die Kontrolle und die Reinigung im November
Schöner Erfolg für die Rasteder Naturschützer vom NABU! Gleich nach Anbringen der Dohlen-Nistkästen im Turm der St. Ulrichs-Kirche wurden die Brutnischen (s. Fotos unten) angeflogen und die
Nistkästen in Beschlag genommen. Bei der Kontrolle der Kästen wurde jetzt festgestellt, dass in 6 Nistkästen gebrütet wurde. Lediglich ein senkrecht aufgehängter Kasten fand keinen Abnehmer. Eine
bemerkenswerte Entdeckung gelang den Naturschützern mit dem offensichtlichen Bruterfolg eines Schleiereulenpärchens in einem der Kästen. Die Bettelrufe der Jungen sind zwar schon gehört worden,
die Brut konnte aber nicht dem Kirchturm zugeordnet werden. Erstaunlich ist insbesondere die unmittelbare Nachbarschaft zu den Dohlen. Bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in der kommden
Brutzeit entwickeln wird.
Später werden die Dohlen den nachträglich vom Turmfalkenbetreuer des NABU, Dr. Bartner, angebrachten Turmfalkenkasten auch gleich mit in Beschlag nehmen.
Bericht: H. Lobensteiner, Fotos S. Lorenz
Wissenswertes zur Dohle, Vogel des Jahres 2012
Neben den Turm- und Kirchenbewohnern wie z. B. Turmfalken, Eulen und Fledermäusen gehören die Dohlen von jeher zur Wohngemeinschaft „Lebensraum Kirchturm“. Dohlen sind Kolonie- und Höhlenbrüter. Sie bevorzugen Mauernischen, Kamine und Dachstühle. Ihr soziales Wesen und Gelehrigkeit haben vor ca. 100 Jahren den Verhaltensforscher Konrad Lorenz beschäftigt. Sie spielen in Geschichten namhafter Dichter als Fabelwesen eine Rolle und werden auch schon mal als des "Pastors schwarze Tauben“ bezeichnet.
Die Dohlen fallen durch ihre Rufe „Kjack, Kjack“ auf. Sie unterscheiden sich deutlich von den eher krächzenden Lauten ihrer nahen Verwandten, den Krähen, Elstern und Eichelhähern. Ein weiteres Merkmal der Dohle ist ihr elegant schillerndes grau/schwarzes Gefieder mit ihren bestechenden blauen Augen und dem Silberblick.
Gelangen sie in das Turminnere, können sie erhebliche Schäden durch Nistmaterial und Ausscheidungen am historischen Geläut, Uhrwerk und Gebälk anrichten. Vielerorts werden Öffnungen durch Spezialfirmen vergittert, so auch an den Turmöffnungen der St. Ulrichskirche. Um den Dohlen im Einklang mit der Kirchengemeinde trotzdem ihre gewohnten Nistplätze zu bieten, hat der NABU Rastede eigens für Dohlen Nisthilfen in Zusammenarbeit mit der Werkstatt der sozialen Einrichtung der AWO am Mühlenhof hergestellt. Insgesamt 8 Nistkästen werden hinter den Gebälknischen installiert und sind für den Betrachter von außen nicht sichtbar. Die stabilen Kästen haben ein Einflugloch und lassen sich für die Reinigung leicht von hinten öffnen. Der NABU hofft nun, dass sie schon bald als neuer Nistplatz angenommen werden.
Im April 2015 erfolgte die Anbringung der Nistkästen
Die Dohlen haben ihre „Zurückhaltung“ aufgegeben und alle acht angebrachten Nistkästen hinter den Turmnischen auf der Nord- und Ostseite der St. Ulrichs-Kirche erobert. Das ist eine schöne
Bestätigung für die Aktiven des NABU Rastede, die die bisher vergitterten Turmnischen mit Genehmigung der Kirchenleitung wieder geöffnet und selbstgefertigte Nistkästen so angebracht haben, dass
die Dohlen nicht mehr in den Turm-Innenraum gelangen können. Nun hoffen die Aktiven des NABU auf reichlichen Dohlennachwuchs.
Bericht und Fotos: Silke Lorenz
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